Fachgebiete
Rettungsspezialist:in Helikopter
Die Rettungsspezialisten Helikopter (RSH) werden oft zur Unterstützung der Flugrettung beigezogen. Sie unterstützen die Helikoptercrew mit ihren Gebirgskenntnissen bei der Beurteilung alpiner Gefahren und bei der Suche und Rettung im schwer zugänglichen Gelände. RSH holen Berggänger:innen an der Rettungswinde aus steilen Wänden und evakuieren Passagiere aus feststeckenden Seilbahnen. Alle RSH in Südbünden verfügen über die Qualifikation Seilwinde, Longline, Seilbahnevakuation sowie Retter III und ELUP.
Nach erfolgreich bestandenen Eintrittstest lernen angehende RSH an mehreren Kurseinheiten alles Nötige über Lawinen, Skitechnik, Medizin sowie die Arbeit im Helikopter und mit der Rettungswinde. Die gesamte Grundbildung dauert mindestens 10 Tage. Jährlich absolvieren die RSH während mindestens 4 Tagen diverse Trainings- und Checkflüge im Rahmen der Rega Ausbildungskontrolle, um die Einsatzfähigkeit zu bestätigen.
Die RSH sind jedoch auch gut ausgebildete Bergretter, welche im Sommer und im Winter oft sehr anspruchsvolle Einsätze leisten.
Gelände- & Lawinensuchhunde
Die Hauptaufgabe der Hundeteams ist die Suche von vermissten Personen. Bei Lawinenabgängen wurden Lawinenhunde schon lange für die Verschüttetensuche eingesetzt. Die Suche von vermissten Personen im Gelände kam später als weitere Aufgabe dazu.
Die Bezeichnung Hundeführer:in wird den Anforderungen an diese Fachspezialisten nicht gerecht, vielmehr verdienen sie die Bezeichnung "Retter:in mit Hund". Neben der Führung des Hundes sind sie gleichzeitig gut ausgebildete Bergretter.
Vor dem Antritt zur Ausbildung müssen die Hundeteams einen Eintrittstest bestehen. Die Ausbildung besteht aus mehreren Modulen über mehrere Jahre. Absolvieren Mensch und Hund die gesamte Ausbildung erfolgreich, wird sie mit der Einsatzfähigkeit abgeschlossen. Die Einsatzfähigkeit muss alle 2 Jahre mit einem mehrtägigen Kurs bestätigt werden.
Die Hundeteams leisten einen enormen zeitlichen Aufwand, damit sie für den Einsatz ihre Leistung erbringen könne. Sie verdienen einen grossen Dank und Anerkennung.
Fachspezialist:in Medizin
Die Fachspezialisten Medizin sind die medizinischen Leitenden der Rettungsstationen. Sie sind für die medizinische Aus- und Weiterbildung der Retterinnen und Retter sowie für den Unterhalt des sanitätsdienstlichen Materials zuständig.
Sie begleiten, wenn immer möglich, die Retterinnen und Retter bei terrestrischen Einsätzen und stellen dabei die medizinische Erstversorgung von verletzten und erkrankten Personen sicher.
Fachspezialisten Medizin bringen nach Möglichkeit ein abgeschlossenes Medizinstudium oder eine höhere Fachausbildung als Rettungssanitäter:in mit.
Seilbahnretter:in
Die vier Bergbahnunternehmungen im Oberengadin haben vor mehreren Jahren, als eine der ersten Regionen der Schweiz mit dem Bergrettungsdienst des SAC Bernina eine Vereinbarung abgeschlossen. Dabei wird die Zusammenarbeit, betreffend der Bergung von Personen aus blockierten Anlagen geregelt.
Die Seilbahnretter:innen des SAC Bernina absolvieren jährlich mindestens eine Tages- und eine Nachtübung. Dabei werden die Trainingsanlagen immer wieder gewechselt, so dass die Retterinnen und Retter mit allen Anlagen wie Pendel-, Umlauf- oder Sesselbahnen vertraut sind.
In den letzten Jahren wurden die Einsatzverfahren so optimiert, dass die Seilbahnrettenden des SAC Bernina in der Lage sind, auch Personen mit Beeinträchtigungen, welche mit Rollstühlen oder Monobobs unterwegs sind, aus den Anlagen zu retten. Auch die Bergung von Kindern und Hunden werden im Übungsprogramm regelmässig trainiert.
Firstresponder II+
Die First Responder Plus werden von der Sanitätsnotrufzentrale aufgeboten und begeben sich möglichst rasch zum Einsatzort. Idealerweise arbeiten die First Responder Plus mindestens im Zweier-Team und sind unter anderem mit einem speziellen Notfallrucksack und einem externen, automatisierten Defibrillator (AED) ausgerüstet. Zur Erstversorgung durch die First Responder Plus im Kanton Graubünden gehören erweiterte lebensrettende und gesundheitserhaltende Massnahmen sowie Schmerzbehandlung. Die Erstversorgung soll sich nicht nur auf den Herznotfall beschränken, sondern weitere Notfallsituationen wie Kreislaufstillstand, Bewusstlosigkeit, starke sichtbare Blutungen, Brustschmerzen, Atemnot und Wärme- oder Kälteschutz umfassen.
Der Kanton Graubünden regelt die Einsatztätigkeit der Firstresponder II+ mit einem Leistungsauftrag. Auf dem Gebiet der SAC Sektion Bernina sind fünf Firstrespondergruppen aktiv.
Die Firstresponder II+ haben alle eine entsprechende Ausbildung absolviert. Sie werden aufgeboten, um Patienten in abgelegenen Regionen zu betreuen, bis die professionellen Rettungsdienste auf der Strasse oder aus der Luft eintreffen.


Rettungsspezialist:innen
Alle Rettungsspezialistinnen und Rettungsspezialisten sowie deren Funktion auf einen Blick
